Die Klingenaußenseiten habe ich fast auf Spiegelglanz poliert, den Griff hab ich absichtlich wenig bearbeitet, er soll schon etwas nach Historie aussehen. Nach dem Schleifen schneidet sie Papier zumindest wieder butterweich. Man glaubt auch gar nicht, wie lange man für so eine vermeintlich einfache Arbeit braucht: Hat mich über 6h gekostet. Hart aber Spaß gemacht.
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Fitschenbeitel
Diese selten gewordene Form des Fitschenbeitels wird zum Nachstechen der Kanten und zum putzen des Schlitzes verwendet, in welchem die Lasche eines Fitschenbands gesteckt wird. Ich habe das Werkzeug aus einem alten Flachbohrer geschnitten und geschliffen. Das Heft ist aus Zwetschge gefertigt und an der Angel zusätzlich mit einem Edelstahlring verstärkt.
Brieföffner
@kolja_crafts
Diesen Brieföffner habe ich aus einem normalen Flachstahl gefertigt. Zuerst habe ich die grobe Form mithilfe einer Flex heraus gearbeitet und dann von Hand die Details gefeilt. Die „Klinge“ habe ich mit Stahlwolle poliert. Der Ring am Ende ist auch mithilfe einer Bohrmaschine selbstgemacht. Die Griffschalen sind aus einem heimischen Obstholz, welches ich aus dem Feuerholz gerettet habe. Dabei habe ich die Griffschalen zuerst plan gehobelt, dann die grobe Form mit der Stichsäge heraus gesägt. Dann habe ich die Griffschalen und Messingpins mit dem Stahl verklebt. Im Anschluss habe ich den Griff mit Raspeln und Schleifpapier vollends ausgearbeitet und mit Alter Meister Pflegeöl eingelassen.
Zentrumsfinder
Dieser einfach herzustellende Zentrierwinkel dient zum exakten Anreißen es Mittelpunkts bei Rundstäben. Der Winkel ist aus Zwetschgenleisten gefertigt, welche zunächst gehobelt und anschließend mit einer Schlitz und Zapfenverbindung rechtwinklig zusammengeleimt wurden. Die längere Leiste weißt eine Nut auf, in welcher das aus Aluminiumblech ausgesägte 45°-Element sitzt. Die Feineinstellung kann durch Lösen der beiden Messingschrauben und das minimale Verschieben des Blechs vorgenommen werden. Einmal eingestellt ist die Wiederholgenauigkeit meines Zentrumsfinders sehr genau, da die Haftreibung in der Nut sehr hoch ist und das Blech somit unmöglich verrutschen kann. Sollte nur ein Winkel benötigt werden, kann das Blech jederzeit durch Lösen der Schrauben herausgenommen werden.
Sägevorrichtung
Schärfhilfe Stemmeisen
Reguläre Schärfhilfen für Stemmeisen besitzen meist eine Auflagefläche am Stemmeisen und einen Auflagepunkt auf dem Schärfstein und sind somit für unterschiedliche Anschliffwinkel ausgelegt. Meine Schärfhilfe ist dagegen auf einen festen Winkel eingestellt und zum Grobschliff für Stemmeisen gedacht, welche entweder falsch oder schon lange nicht mehr geschliffen wurden. So wird beim Schleifen auf einem groben Stein (oder einem plan liegenden Schleifpapier) sichergestellt, dass der richtige Schneidenwinkel von 25° wiederhergestellt wird. Für den Feinschliff eignet sich diese Schärfhilfe jedoch nicht, da hierfür das Eisen zu fest und unbeweglich eingespannt ist.
Magnetleiste aus Nussbaum
Dieses Stück Nussbaum ist der „Abfall“ von einem Besäumschnitt. Da es einen schönen Asteinschluss zeigt, der erhalten werden sollte, wurde der Abschnitt von Hand ausgehobelt und mit der Ryoba abgelängt. Auf der Rückseite wurden Löcher gebohrt, in die kleine Neodym-Magnete eingeklebt wurden. Der Asteinschluss wurde mit Schellack (nicht mit Epoxy!) verschlossen. Das Holz wurde geschliffen und mit Hartwachsöl behandelt. Mit einem Ständer aus einem gebogenen Edelstahl-Flachstahl wurde die Magnetleiste mit passenden Nussbaummagneten am Schreibtisch befestigt.
Grundhobel für Führungsschiene
Die Form dieses Grundhobels ist an die des Veritas-Hobels angelehnt, jedoch mit der Modifikation, dass links und rechts des Hobeleisens eine parallele Kante vorhanden ist, welche an einer Führungsleiste angelegt werden kann. Dies ist bei längeren und schmalen Nuten von Vorteil. Die Herstellungsschritte gleichen denen meines Standard-Grundhobels, nur mussten bei diesem Projekt noch zwei Griffe aus Buche gedrechselt werden.
Grundhobel aus Eichenbohlen
Grundhobel sind von ihrem Aufbau her so einfach, dass es sich lohnt, mit geringem Aufwand einen gut funktionierenden Hobel selbst herzustellen. Zunächst habe ich einen 6 cm starken Eichenbohlen im Dickenhobel gehobelt und die mittige Bohrung mit d = 50 mm gebohrt. Anschließend konnte mit der Bandsäge die grobe Kontur ausgesägt werden, der Spindelschleifer macht den Rest. Die Kanten habe ich mit der Oberfräse und einem Fräser mit Anlaufring angefast. Nun wurde aus einem Flachstahl durch sägen, bohren und feilen ein Rechteck mit Durchbruch hergestellt. Mit dem Schutzgasschweißgerät habe ich einen Gewindestab daran festgeschweißt und so die Hobeleisenhalterung fertiggestellt. Diese Halterung läuft in einer Nut, welche ebenfalls mit der Oberfräse ausgearbeitet wurde und wird durch zwei Metallstifte gegen das Herausfallen beim Eisenwechsel gesichert. Durch das Drehen der Flügelmutter kann das Eisen nun sicher eingespannt werden. Abschließend wurde der Hobel mit Kamelienöl eingerieben.
Kleines Kiridashi aus O1 Stahl
Dieses kleine Schnitzmesser habe ich von Hand aus dem Flachstahl gefeilt und im Holzkohlengrill gehärtet.